Ein schöner Ausflug
Ein schöner Ausflug wäre jetzt New York.
Würde ich jetzt zufällig ein Flugticket in meiner Handtasche finden (bei der stetigen Unordnung hält sie ja so mache Überraschung bereit) würde ich in Null-Komma-Nichts den John F. Kennedy ansteuern, mich in ein sonnengelbes Taxi werfen und direkten Weges zur Fashion-Week sausen.
Zu diesen Zeiten gleicht Big Apple nämlich einem Käfig aufgeregter Paradiesvögel. Meister zeigen ihre, zu Stoff gewordenen, Meisterkreationen, Stars und Sternchen beehren aufgebrezelt die Front-Rows (würde ich an ihrer Stelle auch machen, wenn ich zur nächsten Premiere wieder ein Röbchen geliehen bekomme) und Fotografen und Blogger jagen wie die Aasgeier durch die Straßen, auf der Suche nach hübschen Feder-Schüssen.
Man mag es das oberflächlichste Gewerbe der Welt nennen, oder einfach den Zirkus von New York. Natürlich ist es oberflächlich, es geht ja auch schließlich um die (unsäglich kostenaufwendige) Schale der Reichsten. Aber irgendwo ist es auch faszinierend.
Man denke sich also, ich wachte in NYC auf, tränke meinen Coffee to go an der Straßenecke, die Nase der warmen Septembersonne zugewandt, bevor ich meine Freundinnen an der Fith Avenue einsammele und es fix zur ersten Show geht.
Der Haken an Designer Mode ist oft nicht nur der Preis, sondern gerade bei Leuten jungen Alters (wie ich neulich noch in München feststellen musste) auch die Gefahr des "Verkleidet-Aussehens". Jede Frau sieht göttlich in Armani, Gucci oder Caroline Herrera aus. Aber lässig, jung und cool?
Klar! Man muss sich nur die richtigen Teile raus picken und sie mit der Büchertasche, Intellektuellen-Hornbrille und Converse kombinieren, und schon kann man sich mit stolzgeschwellter Brust in der Bib sehen lassen. Oder eben bei der nächsten WG-(Abriss)-Party.
Hier meine Fashion-Week-Griffe fürs junge Studentenvolk
Jaja, ich merke selbst was für Hirngespinste ich mir da zusammenreime. Willkommen im Wolkenpalast - nach New York fahren, um sich Campus-Outfits zusammen zu stellen... Doch der Spaß an der ganzen Geschichte ist immer noch, dass ich mir genau das in meiner Phantasie ausmale. Und sei es nur für Inspiration. Genauso gerne rede ich mir ein, eines Tages eine erfolgreiche Business-Tante zu sein, mit gespitzten Bleistiften und lauter wundervollen (selbst erarbeiteten Dingen) im, natürlich, begehbarem Kleiderschrank. Dann stöckelte ich vielleicht schon vor der Arbeit in Boutiquen und sagte nur: "Das, das und das - bitte einpacken!"
Wer's glaubt, wird selig! Aber das würde ich nehmen:
Viel Spaß beim Sparen,
Euer Fräulein Schreibwütig
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