Mittwoch, 9. April 2014





Nach einer Ewigkeit...

lasse auch ich mal wieder von mir hoeren...
(ich hoffe, man hielt mich nicht schon fuer ausgestorben!)

Was mir beim Bloggen dazwischen kam?!
Ein Ortswechsel - und was fuer einer!!
Aus dem kleinen, feinen und des nachts so golden scheinenden Oxfords habe ich meine Zehen ausgestreckt und mal ganz anderen Boden betreten: AUSTRALIEN

Gluecklich, diesen Sprung ueber den Teich gewagt zu haben, finde ich mich jetzt in einer Welt wieder, die so europaeisch ist wie sie nicht uneuropaeischer sein koennte.
Gestartet im kuehl/ coolen Melbourne ging es erstmals im Camperwan Juicy durch Jahrtausendalte Urwaelder (Scho-tt-eeeeeeer-Schotteeerpisten o le), entlang atemberaubender Kuesten, an dessen Felsen sich malerische Wellen brachen, Richtung Sueden zu den 12 Aposteln
(die gar nicht mehr 12 sind).
Die Great Ocean Tour hielt, was sie versprochen hatte.
Dichtes Blattwerk- schneeweisser Sandstrand, Wombat- und Koalabehaengte Baeume, McDonald's Drive-Through und Lagerfeuer.


Was mir allerdings am wenigstens aus dem Sinn geht, ist diese Stille.
Die Ruhe des Urwaldgiganten. Wo ich mich bereits in Melbourne's city traffic fragte, wie selbst die Rush Hour laid-back wirken kann (mehr englische Begriffe konnte ich leider nicht einbauen), schienen sich die Zeiger hier im Outback noch  mehr in Zeitlupen zu verlieren.
Eines schoenen Nachmittags (ich zitiere Lonely Planet) im 100. sleepy village fragen wir um 18 Uhr eine freundliche Campinghofdame nach einem Stellplatz. Nach einer Alternativen forschend, denn warum sollte ausgerechnet das in Australien mal ein Schnaeppchen sein?!, schuettelt die rundliche Madame hoffnungslos den Kopf: "Highly impossible that you'll find something else like this - so late at night."
Verwirrt blinzeln mein Reiseritter und ich ins taghelle Sonnenlicht. Ja, das war wohl mit sleepy village vorsichtig angedeutet worden. Wilkommen bei den Murmeltieren.

Nachts die Beine aus dem verflohten Wan haengen lassen und in den Sternenhimmel gucken, Papagein mit Fish und Ships Bauchweh beschweren (nicht absichtlich), auf Felsenvorspruengen sich den Wind durchs Haar wehen lassen und, den Blick aufs Meer gerichtet, sich genau vorstellen koennen, wie die grossen Kontinententdecker, Seefahrer vor nicht allzulanger Zeit (1606) hier an den wilden Kuesten anliefen (vor sich die Wildernis... und kein GPS).
Mehr brauchte es nicht, um rundum gluecklich zu sein.




Fazit:
Manchmal tut es wirklich gut, ueber Meilen keinen Snapchat- oder Twitter-Lebenszeichen geben oder sich irgendwie anders von seinen eigenen Gedanken ablenken zu koennen. Zwar habe ich meinen Nicht-Haare-Waschen-Rekord auf erschreckende Art und Weise gebrochen und fuelte mich auf Juicy's quietschenden Reifen in Sydney einrollend mehr zum Tier als Hippie motiert -
dennoch, 8 Tage Back-to-the-basics liessen mich als neue Person zurueckkehren. Und weil dato nichts diese Person aus der Ruhe bringen konnte, haben sich die Urwaldriesen tief in mein Herz verpflanzt.



Sonnige Gruesse von Australiens Gold Coast,
Euer Fraeulein Schreibwuetig

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